4 Fragen an... Roman Weber, Vorstandsmitglied von TARGET e. V.
In dieser Serie stellen wir Euch Menschen vor, die sich mit TARGET e. V. für ein Ende der Weiblichen Genitalverstümmelung sowie für Indigenen- und Urwaldschutz einsetzen. Auf Social Media und unserer Website beantworten wir jeweils vier Fragen, die Ihr am häufigsten gestellt habt. Roman Weber ist Vorstand von TARGET e. V. und leitet den Verein. Mit 17 Jahren war er zum ersten Mal im Amazonasregenwald mit Rüdiger und Annette Nehberg bei TARGETs Gesundheits-Projekten beim indigenen Volk der Waiãpi. Seitdem ist er Feuer und Flamme für die Vereinsarbeit.
1) Was war dein Berufswunsch, bevor du bei TARGET gearbeitet hast?
Das ist bereits so lange her, dass ich mich nicht mehr wirklich erinnern kann. Mit der Arbeit bei TARGET folge ich meiner Passion. Das kann ich jedem nahe legen: Wenn du deiner Passion folgst, wirst Du immer wieder den Mut und die Kraft finden, weiter zu machen, ganz besonders dann, wenn Du zwischendurch Niederlagen einsteckst.
2) Was sind deine Aufgaben bei TARGET?
Mein Aufgabenbereich im Vorstand ist sehr vielseitig. Das fängt bei der Planung von Projekten an und endet mit dem Überblick und der Haftung für alle Finanzen und Entscheidungen des Vereins. Dazwischen finden Reisen zu den Projekten und Menschen vor Ort statt, Foto- und Videoproduktionen, aber auch die Akquise von Spenden bis hin zu Einstellungsgesprächen und Büroumbauten. In einem kleinen Verein wie TARGET springt jeder auch mal außerhalb seines Fachgebietes ein. Jeder hilft hier jedem.
3) Welchen Herausforderungen stellt sich TARGET aktuell?
Aktuell merken wir, dass viele Menschen ihre Spenden einstellen oder diese massiv kürzen. Die momentane politische Lage und die Situation in Europa stellen uns vor herausfordernde Aufgaben, die es zu bewältigen gibt. Denn die Projekte müssen trotzdem weiter gehen. Zudem herrscht am Arbeitsmarkt momentan massiver Mangel an Fachkräften, viele unserer Stellenausschreibungen erhalten wenig bis gar kein Feedback. In den Projekten selbst gibt es z.B. aktuell in Äthiopien keine politische Stabilität. Das erschwert unsere Arbeit für die Menschen vor Ort extrem.
In dem Zusammenhang möchte ich auch die Frage beantworten, ob die Geburtshilfeklinik in Äthiopien noch existiert: Ja sie existiert noch, allerdings hat der Krieg in Äthiopien seine Spuren hinterlassen und ist auch an uns nicht vorbeigezogen. Wir berichteten, dass wir die Klinik zur Sicherheit der Mitarbeiter zunächst evakuieren mussten. Unser Team aus Deutschland war jüngst vor Ort, um eine Bestandsaufnahme zu machen und zu sehen wie das Projekt weiter gehen kann.
4) Auf welchen Erfolg bist du besonders stolz?
Das kann ich nicht wirklich sagen. Dafür waren es bereits zu viele geniale Erfolge mit TARGET. Das liegt vor allem daran, dass wir durch die Größe des Vereins und das tolle Team schnell und flexibel auf Situationen reagieren können. Auf was ich jedoch immer wieder stolz bin ist, wenn ich den Menschen vor Ort in unseren Projekten begegne und sehe, was wir mit unserer Arbeit Positives in ihrem Leben bewegen. Eine Mutter, die durch uns eine sichere Geburt erfahren durfte, ist etwas, das mich wirklich tief in meinem Herzen berührt und mich mit Stolz erfüllt.
5) Extra: Hast du eine Lieblingserinnerung mit Rüdiger Nehberg?
Eine spezielle Lieblingserinnerung gibt es nicht. Es gibt tausende. Rüdiger hat mein Leben als Mensch sehr bereichert. Er fehlt mir sehr. Ohne ihn hätte sich Hamburg als Tor zu unseren Projekten in der Welt für mich nie eröffnet. Dafür bin ich sehr dankbar. Was mich an Rüdiger sehr fasziniert hat ist, dass er sich immer für die Menschen interessiert hat, für das was sie sagen und tun. Er hat ihnen aufrichtig zugehört und sich für ihre Erzählungen begeistert. Vorgetäuschte Freude gab es bei ihm nicht. Bei Rüdiger wusste man immer direkt, woran man ist. Ein ehrlicher Mensch.
Weiterführendes
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Weitere Folgen der Serie „4 Fragen an...“:
4 Fragen an Sophie Weber, Vorstandsmitglied TARGET e. V.
4 Fragen an Hosti José, Bauingenieur im Amazonasregenwald Brasiliens