Grimme-Preis für den Film "Karawane der Hoffnung" (2010)
"Karawane der Hoffnung" – die TV-Dokumentation der Regisseure Dr. Bernhard Albrecht und Karsten Scheuren (ProSieben/Galileo-Spezial) über die Arbeit von Annette und Rüdiger Nehbergs Organisation TARGET ist mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet worden. Die Filmemacher errangen Deutschlands begehrtesten Fernsehpreis in der Kategorie "Information & Kultur". 18 Filme waren nominiert, fünf erhielten den Preis. "Ein sensationeller Erfolg. Er wird unsere Arbeit für die Mädchen Afrikas spürbar voranbringen", so Rüdiger Nehberg (74). TARGET kämpft seit fast zehn Jahren erfolgreich für ein Ende der Weiblichen Genitalverstümmelung – mit dem Islam als Partner. Ein großes Ziel wurde bisher erreicht: Die geistliche Elite des Islam hat den Brauch zur Sünde erklärt.
Die Regisseure Dr. Bernhard Albrecht und Karsten Scheuren hatten die Nehbergs im Frühjahr 2009 zu einer TARGET-Konferenz in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba begleitet. In ihrer Reportage zeigen sie, wie knapp 100 islamische Religionsführer kontrovers über die Weibliche Genitalverstümmelung diskutierten und sich am Ende einmütig gegen das blutige Ritual aussprachen. Betretenes Schweigen herrschte, als das Afar-Mädchen Eri – ein Opfer des Brauches – vor der Versammlung von seinem Leid sprach. Das ProSieben-Team zeigte auch Einblicke in den Alltag der Elfjährigen in der kargen Danakilwüste.
Die Tagung in Addis Abeba war die Auftaktveranstaltung für hochrangige Geistliche der Horn-von-Afrika-Länder. Ihnen wurde TARGETs GOLDENES BUCH vorgestellt, das die Fatwa zur Ächtung der Weiblichen Genitalverstümmmelung (Kairo 2006) zum Inhalt hat. Bisher diente die Religion irrtümlich zur Rechtfertigung des blutigen Rituals. Das kostbar gestaltete Werk soll Imamen als Vorlage für die Predigten in vier Millionen Moscheen dienen. Sie erhalten es exklusiv und gratis.
Die Grimme-Preis-Träger Dr. Bernhard Albrecht (r.) und Karsten Scheuren mit TARGET-Mitbegründerin Annette Nehberg