Kassel: Schutz somalischer Mädchen vor Genitalverstümmelung

Am 30. September 2022 fand eine Versammlung somalischer Männer und Frauen im Haus der Sozialwirtschaft in Kassel statt.

Die von TARGET e. V. initiierte Veranstaltung wurde von dem somalischen Verein Easy Care organisiert. Thema des Abends: Weibliche Genitalverstümmelung im Kontext des Islam.

Im Zentrum der Veranstaltung standen die Fatwas der Al Azhar und von Sheikh Qaradawi. Zur Erinnerung: Auf TARGETs Konferenz von Al-Azhar wurde Weibliche Genitalverstümmelung 2006 von den höchsten islamischen Rechtsgelehrten zur Sünde erklärt.

Gäste des Abends waren unter anderem Sheikh Ahmad Alqasimi aus Somalia, Sheikh Taha Amer, Vorsitzender des Rates der Imame und Gelehrten in Deutschland (RIGD), Dia Farrag, TARGETs Berater für Strategie und Planung, und Dr. Klaus Peter Sauer, Gynäkologe und Mitwirkender in TARGETs Gynäkologie- und Geburtshilfeklinik in Äthiopien.

Der Abend wurde von Sheikh Alqasimi eröffnet. Er ist überzeugter Gegner von Weiblicher Genitalverstümmelung. Sheikh Taha Amer erklärte die Fatwas aus islamrechtlicher Sicht. Für Dia Farrag sind die von TARGET eingeholten Fatwas eindeutig, sodass es nun darum geht, sie in die Tat umzusetzen.

TARGET-Vorstandsmitglied Annette Nehberg-Weber berichtete von TARGETs symbolischer Karawane der Hoffnung zum Schutz der Mädchen und lud die Teilnehmenden ein, Teil derselben zu werden, besonders, da sie direkten Kontakt in die Familien in Deutschland und Somalia hätten.

TARGETs Partner-Gynäkologe Dr. Sauer schilderte die Auswirkungen und Folgen der Genitalverstümmelung aus medizinischer Sicht.

Das Interesse war riesengroß. Es wurde etwas aufgebrochen und eine Gruppe angestoßen, die sich weiter mit dem Thema auseinandersetzen und von uns begleitet werden wird.

Der Abend war der Auftakt zu weiteren Veranstaltungen, die wir mit Sheikh Taha Amer und Dia Farrag planen. Auch Dr. Sauer hat zugesagt, uns mit seinem medizinischen Fachwissen jederzeit zur Seite zu stehen.

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